Die Ausbildungsreihe Vom Management zum Leadership ist auf Manager und Führungskräfte zugeschnitten, die ihre persönliche Managementkompetenz bezüglich der Führung von Mitarbeitern und bezüglich ihres eigenen, geschickten Verhaltens in komplexen Organisationsstrukturen stabilisieren und verbessern wollen.

Qualifizierungen für Einzelpersonen

In den mehr als 30 Jahren seit der Gründung des Unternehmens hat LüdersPartner eine große Kompetenz darin entwickelt, für unterschiedliche Nutzer aus Industrie, Wirtschaft, Gesundheitswesen und öffentlicher Verwaltung Seminare für Führungskräfte zu konzipieren und erfolgreich durchzuführen. Unsere Kunden sind in der Automobil-, der Automobilzulieferer-, der Maschinenbau- und der chemischen Industrie zu finden. Darüber hinaus bilden wir in Universitäts- und anderen Kliniken Ärzte als Anwärter auf Oberarzt- und Chefarztpositionen im Hinblick auf ihre Führungsleistungen aus bzw. fort. Auch das Management der Verwaltungen großer Kliniken zählt zu unseren Kunden. Außerdem sind wir in der Schulung von Führungskräften in den Verwaltungen von Kommunen, der Länder und des Bundes aktiv.

Durch den intensiven Kontakt mit Managern und Führungskräften der genannten Wirtschaftsbereiche, aber auch wegen unserer Zusammenarbeit mit den dort verantwortlichen Fortbildungsabteilungen, kennen wir die Bedürfnisse unserer Kunden sehr genau und sind in der Lage, bestehende Qualifizierungsprogramme an deren spezifische Wünsche und Erfordernisse erfolgreich anzupassen.

Bewährt hat sich im Laufe der Jahre, anfangs den Führungskräften systematisch ein bestimmtes Basiswissen zu den Themen Führungswissen, Führungsinstrumente und Führungsphilosophie, sowie zum Umgang mit der eigenen Persönlichkeit und zu deren Einsatz im Führungskontext zu vermitteln. Dazu dient unser Basismodul Grundlagen für Führungskräfte. Darauf aufbauend können Unternehmen oder einzelne Führungskräfte aus einem breiten Angebot an Führungsmodulen wählen, je nachdem, welcher Kenntniserwerb zur Bewältigung einer aktuellen Aufgabe vom größten Nutzen ist.

Für die meisten Führungskräfte ist es von entscheidender Bedeutung, sich in Gesprächen mit Mitarbeitern und Vorgesetzten die Unterstützung zu besorgen, die sie zum Erreichen ihrer Ziele und damit für ihren persönlichen Erfolg dringend brauchen.

Deshalb wählen viele Führungskräfte zunächst einmal eine gründliche Schulung im sicheren Führen von Gesprächen. Andere - so z. B. als Projektmanager tätige Personen - bevorzugen ein Training im Managen von Konflikten und zum Aufbau einer belastbaren Vertrauenskultur. Wiederum andere sehen einen schnell verwertbaren Vorteil in der Einübung von Mitarbeiterbeurteilungsgesprächen, sei es, dass sie ihre wertvollen Mitarbeiten gezielt ansprechen und fördern wollen, oder sei es, dass sie Low-Performer zur Leistung führen oder evtl. gar freisetzen wollen.

Zur Vertiefung einer solchen soliden Grundlage für die Führungstätigkeit dienen unsere Module zu den Themen „Beratungskompetenz entwickeln für Manager, vom Management zum Leadership und Systemische Theorie im Führungsalltag“.

Nach Einschätzung der für uns langjährig tätigen Berater und unserer Kunden, hat sich unser Grundsatz bewährt, zu jedem der genannten Themen niemals nur ein einzelnes Modul anzubieten bzw. durchzuführen. Viel erfolgreicher ist eine Strategie des Doppelschritts, bei der für jedes Thema immer eine Einstiegsveranstaltung durchgeführt wird, auf die dann nach einigen Wochen oder Monaten eine Aufbauveranstaltung aufsetzt. In der Zeit zwischen den beiden Modulen bleibt die geschulte Führungskraft in aller Regel in einem eigenen Auseinandersetzungsprozess mit der geschulten Thematik und profitiert dann in bedeutender Weise und wesentlich intensiver von der Anschlussveranstaltung.

Mit diesem Vorgehen haben wir in vielen Unternehmen eine tiefgehende Veränderung der Führungskultur herbeiführen können, und damit nicht nur den verantwortlichen Einzelpersonen, sondern auch den Organisationen insgesamt im Alltagsgeschäft gedient.

Übersicht 

Übersicht Weiterbildungsprogramm

Basismodul Führung: Führungsgrundlagen

F-1: Grundlagenwissen für Führungskräfte 

Ziel des Moduls ist es, Managern und Führungskräften ein Grundlagenwissen für ihre alltägliche Führungsaufgabe zu vermitteln, dass ihnen für ihr Handeln und Denken in komplexen Alltagssituationen eine verlässliche Orientierung geben soll.

Auf den Feldern Führungswissen, Führungsinstrumente und Führungsphilosophie werden Grundlagenkenntnisse vermittelt, die man benötigt, wenn man bei seinen Mitarbeitern erreichen will, dass diese sich mit ihrer ganzen Person hinter die vereinbarten Ziele stellen und deren Erreichung mit vollem Einsatz unterstützen. Dabei werden sowohl Besonderheiten der Persönlichkeiten der Führungskraft als auch der Persönlichkeit der Geführten berücksichtigt.

Für die Praxisanwendung werden spezielle Gegebenheiten der Führung in Hierarchien und Gruppen betrachtet. Es werden differenziert Führungssituationen bearbeitet, die aus dem Führungsalltag der Teilnehmer stammen. Dieser konkrete Praxisbezug unterstützt die Teilnehmer, das Erlernte später selbst in der Praxis einsetzen zu können.

Im zweiten Teil des Moduls lernen die Teilnehmer das Instrument des Kollegialen Coachings kennen und werden darin ausgebildet, dieses Instrument später eigenverantwortlich und zielführend mit 1 - 2 Kollegen ihrer Führungsebene anzuwenden.

F-2: Die eigene Persönlichkeit als wichtigstes Führungsinstrument

Ziel dieses Moduls ist es, deutlich werden zu lassen, in welchem Umfang die ganze Persönlichkeit der Führungskraft das konkrete Geschehen im Unternehmen sowohl in hierarchischen Zusammenhängen als auch in der Steuerung von Gruppen beeinflusst und lenkt.

Es werden den Teilnehmern neue Erkenntnisse und Kenntnisse über die eigene Psyche vermittelt und deren Einsatzmöglichkeiten und Einsatzstärke zur Beeinflussung und Kontrolle des Führungsgeschehens untersucht. Das Profil der Persönlichkeitsdimensionen der einzelnen Teilnehmer wird mit einem wissenschaftlichen Persönlichkeits-Analyseverfahren ermittelt. Dabei erfährt der Teilnehmer auch etwas über sein Grundangstprofil, um dieses Wissen später zu seinem eigenen Schutz und zum Wohl seiner Führungsumgebung anwenden zu können.

Dem Teilnehmer wird deutlich gemacht, wie er sich in seinem professionellen Auftritt an seinen emotionalen Stärken und nicht an seinen Unsicherheiten ausrichten kann. Ein Teil der Stärken der Persönlichkeit wurzelt auch in den von den Individuen in ihrer Lebensgeschichte entwickelten Werten. Jeder Teilnehmer setzt sich deshalb im Seminar mit seinem Wertesystem auseinander und verschafft sich Werteklarheit. Dies hilft der Führungskraft besonders in Entscheidungssituationen unter zeitlichem Druck Entscheidungen zu treffen, die mit seinem Wertesystem konsistent sind.

Hierzu wird auch die Fähigkeit des Teilnehmers verbessert, Fremdbeurteilungen seiner Persönlichkeit konstruktiv zu integrieren und die eigenen Potenziale zu identifizieren und ganz bewusst im Führungsgeschehen einzusetzen.

Aufbaumodul 1: Gestaltung von Führungsbeziehungen

A-1-1: Professioneller Umgang mit Konflikten

Ziel dieses Moduls ist es, Konflikte nicht grundsätzlich als bedrohliche Störungen sondern als nicht zu vermeidende Vorkommnisse im menschlichen Miteinander, insbesondere auch in organisatorischen Zusammenhängen zu begreifen. Ein Instrumentarium für ihre Bewertung und professionelle Bearbeitung wird dafür zur Verfügung gestellt.

Insbesondere Veränderungen sind notwendigerweise stets mit Konflikten verbunden. Darin liegt aus einer übergeordneten Perspektive ihr Sinn und zugleich auch eine Chance für die Betroffenen. Führungskräfte haben die Aufgabe Konflikte anzunehmen, gelegentlich auch bewusst herbeizuführen, um ihre Ziele und insbesondere konstruktive Veränderungen zu erreichen. 

Die Teilnehmer lernen Ursachen und typische Verlaufsformen von Konflikten kennen. Sie sollen zwischen produktiven oder eher zerstörerischen Konflikten unterscheiden können. Es wird mit den Teilnehmern erarbeitet, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit überhaupt vom Vorliegen eines Konflikts ausgegangen werden kann.

Im zweiten Teil des Moduls erlernen die Teilnehmer professionelle Umgehensweisen mit Konflikten, sei es als Betroffene in einer Auseinandersetzung sowie als Initiator von Veränderungen oder auch als Vermittler bzw. Schlichter aus einer eher neutralen Position. Schließlich sollen die Teilnehmer die typische Dynamik eskalierender Konflikte kennenlernen, um ihr bei Bedarf mit geeigneten Instrumenten wirksam entgegentreten zu können.

In diesem Modul geht es auch um die Frage, wie Führungskräfte die durch Konflikte ausgelösten Emotionen steuern und aktiv einsetzen können, sowohl in Bezug auf die eigenen als auch die Gefühle der anderen Beteiligten. 

A-1-2: Aufbau und Pflege einer Vertrauenskultur

Ziel des ersten Teils dieses Moduls ist es, die Kultur des gesamten Arbeitsumfeldes einer Führungskraft differenziert analysieren zu lernen. Diese Analyse richtet sich sowohl auf die hierarchischen Führungsbeziehungen zu Mitarbeitern und Vorgesetzten als auch auf die Seitenbeziehungen, z. B. zu Kollegen und anderen Abteilungen oder Bereichen. Unter Einbeziehung systemischer Erkenntnisse aus der Katastrophenforschung wird eine emotionsgestützte Betrachtung und Aufschlüsselung verschiedener unvermeidbarer Kulturrisiken vorgenommen, und es werden Strategien entwickelt, diese Kulturrisiken aktiv so behandeln und berücksichtigen zu können, dass sie keine katastrophalen Schädigungspotenziale im System mehr entwickeln.

Der Teilnehmer lernt, welche Faktoren kultur- und systemprägende Einflüsse ausüben. Dabei wird der Einfluss auf die ablaufenden Prozesse, die handelnden Personen und auf die Organisation insgesamt, in der sich die Phänomene ereignen, systematisch untersucht. Mögliche Katastrophenauslöser und systemische Maßnahmen zur Katastrophenvermeidung werden den Seminarteilnehmern bekannt und vertraut gemacht.

Im zweiten Teil dieser Veranstaltung befassen sich die Teilnehmer mit Managementmaßnahmen, die geeignet sind, ein dauerhaftes Klima von Vertrauen in Führungsbeziehungen aufzubauen. Studien haben deutlich gemacht, dass alle Mitglieder von Hierarchien und in Teams einen ausgeprägten Wunsch nach vertrauensvollen Kooperationsbeziehungen besitzen, jedoch nur selten wissen, welche Prozesse und Schritte geeignet sind, solche Beziehungen zu erzeugen, zu fördern und nachhaltig am Leben zu halten. Die Teilnehmer üben, sich gemäß einer Tit for Tat-Strategie zu verhalten und erleben unmittelbar deren positive Auswirkungen. Weitere Prozesse und Operationen zur Generierung eines Vertrauensklimas werden vorgestellt und exemplarisch auf den eigenen Führungsbereich angewendet.

Aufbaumodul 2: Gespräche vertrauensvoll und sicher führen 

A-2-1: Gesprächsführungskompetenz entwickeln und nutzen 

Ziel dieses Moduls ist es, dem einzelnen Teilnehmer Sicherheit bei einer der Haupttätigkeiten jeder Führungskraft zu vermitteln, nämlich dem Führen von Gesprächen. In solchen Gesprächen werden bei positivem Verlauf Mitarbeiter für die Ziele einer Führungskraft / eines Bereichs gewonnen, oder bei negativem Verlauf werden sie dagegen aufgebracht. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass eine Führungskraft lernt und schließlich auch Sicherheit darin entwickelt, Gespräche mit der ganzen Kraft der eigenen Persönlichkeit zu führen und damit die Beziehung zum Gesprächspartner zielgerichtet und aktiv zu gestalten.

Hierzu werden den Teilnehmern im Modul die Instrumente des Aktiven Zuhörens vorgestellt und in simulierten Gesprächssituationen eingeübt. Konflikt- und/oder Konfrontationsgespräche werden ebenso probiert, wie Zielvereinbarungs- und Mitarbeiter-Beurteilungsgespräche. Hierbei lernt der Teilnehmer, dass ein Gesprächserfolg maßgeblich von einem aktiven Management der im Gespräch auftretenden Emotionen abhängt. 

Gefühle bei sich selber wahrzunehmen und sie konstruktiv im Gespräch nutzen zu können, ist genauso Ziel des Moduls, wie die Fähigkeit zu erwerben, auf die Gefühle eines Gegenübers angemessen reagieren zu können. Schließlich werden die Teilnehmer dafür fit gemacht, ihre Gesprächspartner da, wo es erforderlich erscheint, mit bestimmten Tatsachen und Wahrheiten zu konfrontieren, ohne, dass der Partner sich davon persönlich stark angegriffen oder gar verletzt fühlt.

Im Modul wird besonders auch auf die Körpersprache geachtet. Sowohl der eigene als auch der Körper des Gesprächspartners signalisieren häufig nonverbal, wie die Gesprächssituation von den Beteiligten gerade empfunden wird. Es soll klarwerden, dass die vielen Kanäle der Körpersprache zwar beachtet werden sollen aber nur eingeschränkt kontrolliert werden können.

A-2-2: Professioneller Umgang mit Dissens

Auseinandersetzung, Verhandlung, Konflikt.

Ziel dieses Moduls ist das Erlernen stringenter Argumentation zum Durchsetzen der eigenen Zielvorstellungen bei auftretenden Gegensätzen aufgrund unterschiedlicher Sichtweisen bzw. gegensätzlicher Interessen der Beteiligten. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei das Führen bzw. Steuern zielführender Verhandlungen.

Die Teilnehmer lernen, die Situation ihres Widerparts in einer Auseinandersetzung und die Struktur des Umfeldes schnell zu erfassen und zu analysieren. Insbesondere das Erkennen und Benennen von Interessensunterschieden und der Position des jeweils Anderen als Voraussetzung für einen zielführenden Diskurs wird eingeübt. Wichtige Bausteine sind hierzu der effektive, professionelle Umgang mit Einwänden und Kritik, der Einsatz einer situationsangemessenen Rhetorik sowie die überzeugende, zielgerichtete Präsentation der eigenen Vorstellungen.

Darüber hinaus lernen die Teilnehmer, sich präzise und tiefgehend auf diskursive Gespräche vorzubereiten. Hierzu zählen die Prüfung der erfolgversprechenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verhandlungsführung, die genaue Festlegung der eigenen Ziele sowie die Ausarbeitung einer geeigneten Taktik und Gesprächsstrategie. Die typischen Phasen in Verhandlungssituationen werden unterschieden, um in der Alltagspraxis 'Abschlusssignale' zu erkennen und ein Repertoire von Abschlusstechniken einsetzen zu können.

Aufbaumodul 3: Beratungskompetenz für Manager

A-3-1: Geschäftsmodelle entwickeln mit Canvas

Canvas ist ein Instrument zur Analyse wirtschaftlich relevanter Positionen und Perspektiven komplexer Organisationen. 

In diesem Modul werden die Teilnehmer mit einem Analysesystem vertraut gemacht, das dazu dient, bestehende oder projektierte Geschäftsmodelle zu visualisieren, um sie in Bezug auf die Anforderungen des Marktes bzw. des relevanten Marktumfeldes verändern bzw. optimieren zu können. Canvas wird sowohl für ein Unternehmen als Ganzes als auch auf der Ebene eines Geschäftsbereichs oder in leicht abgewandelter Form auf der Ebene von Teams, insbesondere agilen Teams, angewendet.

Der Teilnehmer lernt, eine Standortbestimmung seines Verantwortungsbereiches vorzunehmen sowie Aussagen über die Qualität und die strategische Belastbarkeit eines Geschäftsmodells und die darauf basierende Aufstellung eines Bereiches auszuarbeiten.

Einerseits wird ermittelt, inwieweit die verantwortlichen Führungskräfte und Leistungsträger der Organisation überhaupt ein abgestimmtes und geteiltes Verständnis vom Ziel, vom Sinn und von der strategischen Ausformung des Geschäftsmodells besitzen. Andererseits werden sie mit diesem Verfahren dazu befähigt, eben dieses gemeinsame Verständnis bei allen Beteiligten herzustellen.

Das Verfahren betrachtet umfassend alle relevanten Aspekte einer Geschäftsidee von der grundlegenden Definition des Geschäftsmodells, seiner praktischen Ausgestaltung, der Prüfung seiner Nachhaltigkeit und Stabilität, bis hin zu der daraus abgeleiteten Strategieentwicklung.

Dem Teilnehmer wird vermittelt, wie die erarbeiteten Ergebnisse handlungsleitend zur Veränderung oder Stabilisierung des Gesamtsystems eingesetzt werden können.

A-3-2: Entwicklung und Veränderungen einleiten und steuern

Die Aufgabe von Führungskräften ist es, neben dem alltäglichen Erzeugen positiver Impulse für die laufenden Arbeiten und Projekte, darüber hinaus auch über die ferner liegende Zukunft zu reflektieren. Dabei wird jedoch nicht selten von den beteiligten Führungskräften empfunden, dass die Methoden und Mittel, mit denen zurzeit die Gegenwart aktiv gestaltet und bewältigt wird, für die angestrebte Zukunft nicht mehr ausreichen werden. Es müssen lieb gewonnene und durchaus erfolgreiche Gewohnheiten von den Prozessbeteiligten aufgegeben und durch neue, nicht eingeübte und deshalb erst einmal Unsicherheit stiftende Verhaltens- und Vorgehensweisen ersetzt werden. 

Im Modul wird exemplarisch erarbeitet, wie die Einführung des Prinzips der >Agilität< konsequent eine vollkommene Neuausrichtung des Handelns der Mitarbeiter und der Führungskräfte auf den Kundenwunsch hin bedeutet. Um dieses leisten zu können, müssen Führungskräfte befähigt werden, zielsetzend und sinnstiftend auf ihre Mitarbeiter einzuwirken. Die Führungskräfte lernen in diesem Seminar Elemente, Prinzipien, und Werkzeuge agiler Arbeit zu visualisieren und einzusetzen. Darüber hinaus soll die steuernde Führungskraft erlernen, den Umgang mit auftretenden Konflikten und Ängsten aktiv zu steuern und selbstverantwortlich und souverän in einem moralfreien neuen Denkraum handeln zu können.

Auf diesem Weg verändern die beteiligten Führungskräfte schließlich auch ihr Bild vom eigenen Management- und Führungshandeln. Wir befähigen die Führungskraft, diesen Prozess proaktiv zu gestalten und Leadership zu entfalten.

Aufbaumodul 4: Mitarbeiterleistungs-Beurteilung und Umgang mit Low-Performern

A-4-1: Mitarbeiter-Leistungsbeurteilungssystem als Führungsinstrument

Ziel dieses Moduls ist es, den Teilnehmern eine gute gedankliche Grundlage und Methodik an die Hand zu geben, die geeignet ist, dem Phänomen der Minderleistung die negative Spitze zu nehmen.

Nicht selten kennen nämlich Führungskräfte von den ihnen unterstellten Mitarbeitern nur die 2-3 herausragenden Leistungsträger und 1-2 Leistungsnachzügler wirklich gut. Dies deshalb, weil sie sich auf die wenigen Leistungsträger bei der Erreichung ihrer Ziele stark stützen, während die anderen immer wieder mal Ärger machen und unzuverlässig arbeiten. Diese Eindrücke der Führungskraft sind häufig noch überlagert bzw. vermischt mit Gefühlen von Sympathie oder Antipathie gegenüber den Betroffenen. Bei den Betroffenen wiederum entsteht aus der geschilderten Mischung ein Gefühl von Willkür und Ungerechtigkeit.

Der Teilnehmer lernt in diesem Modul, im Rahmen der jeweils gegebenen tarifrechtlichen Randbedingungen, eine gute und eine schlechte Mitarbeiterleistung klar zu definieren und sich auf dieser Basis das Leistungsniveau des einzelnen Mitarbeiters genau bewusst zu machen. Hierbei verinnerlicht er seine Rolle als beauftragter Repräsentant eines hierarchischen Systems, welcher die Aufgabe hat, die Leistungserbringung der ihm unterstellten Mitarbeiter sicherzustellen. 

Die im Modul vermittelte Beurteilungsmethode erzeugt Objektivität und Transparenz für alle Seiten, verhindert zuverlässig subjektive Ungerechtigkeiten und schließt den Verdacht gefühlsgefärbter Willkürbeurteilungen gänzlich aus. Damit dient diese Methodik auch der Verbesserung des Arbeits- und Betriebsklimas, der Gesundheit der Mitarbeiter und ist darüber geeignet, Mitarbeiterfluktuationen und den Krankenstand abzusenken.

A-4-2: Professioneller Umgang mit Low-Performern 

Ziel dieses Moduls ist es, den Teilnehmern Grundlagen und Verhaltensweisen zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen, menschlich einwandfrei und angemessen und doch wirksam mit Low-Performern umzugehen.

Dazu ist es nötig, die tatsächlichen Leistungsgrenzen von Mitarbeitern zu erkennen und auszuloten, um diese im eigenen Führungsverhalten zu berücksichtigen. Mitarbeiter jenseits ihrer Leistungsgrenzen unter Druck zu setzen ist unethisch und krankmachend. In einem solchen Fall stellt sich vielmehr für die Führungskraft die Frage, ob jener Mitarbeiter auf seiner Position dauerhaft tragbar ist oder eben nicht.

Mitarbeiter mit den evtl. unzureichenden Grenzen ihres Leistungsniveaus im Gespräch zu konfrontieren, ist stets eine emotional schwierige Angelegenheit, weil sie an das Selbstverständnis des Mitarbeiters rührt und Widerstand und Angst erzeugt. 

Zudem muss ein solches Gespräch einem sprachlichen Regelwerk genügen, das im Seminar vermittelt und geübt wird. Im Fall von Trennungsgesprächen werden selbstverständlich auch die politischen und rechtlichen Positionen der verfassten Arbeitnehmerschaft berücksichtigt, und es werden den Teilnehmern Handlungsanweisungen und Warnhinweise vermittelt, von der `Solidarität der Hierarchie bis zur Leistungsfähigkeit einer Personalabteilung´ die sie in den Stand versetzen, die geplanten Personalmaßnahmen auch effektiv und erfolgreich umzusetzen.

Aufbaumodul 5: Vom Management zum Leadership

A-5-1: Leadership – eine Haltung zur Lösung komplexer Probleme

Ziel des Moduls ist es, den Teilnehmern deutlich werden zu lassen, dass Management im Grunde die mehr oder minder virtuose Anwendung von Regeln und Gesetzmäßigkeiten meint, die geeignet sind, akute Probleme schnell und möglichst grundsätzlich zu lösen und sich mit strategischen Fragestellungen qualifiziert zu befassen.

Dieses Vorgehen versagt leider regelmäßig, wenn die Fragestellungen einen bestimmten Grad an Komplexität überschreiten und die Einflussgrößen ziemlich unbekannt oder unberechenbar sind. Solche Problemfelder (Wicked Problems) werden deshalb häufig, unter Inkaufnahme wirtschaftlich großer Nachteile, ausgeklammert oder zeitlich weit hinausgeschoben.

Der Teilnehmer lernt zunächst einmal geeignete Teams zusammenzustellen, die in der Lage sind, derartige Problemfelder zielführend zu bearbeiten. Von der Führungskraft erfordert dies eine flexible persönliche Haltung gegenüber den emotionalen Bedürfnissen der Teammitglieder und ein hohes Abstraktionsvermögen zur Festlegung der Zielkoordinaten für die Teamarbeit.

Der Teilnehmer erkennt, dass es in einem so geführten Prozess keine vorgefertigten Strukturen geben kann, sondern dass der Prozess des `Betretenes von Neulands´, also des Lernens, mit Unsicherheiten einhergeht. Ein bewusster Umgang mit den ausgelösten Ängsten muss deshalb in den Prozess der Problemlösung integriert werden, um letztlich erfolgreich sein zu können.

Den Teilnehmern werden Gedankengänge, Zusammenhänge und Einsichten vermittelt, die es ihnen ermöglichen, die eigene Führungshaltung zu überdenken und im Sinne eines echten Leaderships zu ändern bzw. anzupassen.

A-5-2: Leadership – die Arbeit mit multirationalen Systemen

Ziel dieses Moduls ist es, den Teilnehmern aufzuzeigen, dass man es in komplexen Sozialsystemen, wie bspw. einem Produktionsunternehmen oder einer Klinik, bei der internen Zusammenarbeit von unterschiedlichen Verantwortungsbereichen, z. B. Planung-Produktion oder Ärzte-Pflege-IT mit sog. >multirationalen Systemen< zu tun hat.

Die dort beschäftigten Menschen handeln jeweils auf der Basis einer ihrem Arbeitsfeld innewohnenden Logik, die für Außenstehende keineswegs immer verständlich und gar nachvollziehbar sein muss.

Hinzu kommt noch - und dies vergrößert die Herausforderung -, dass das Konzept eines `komplex man´, wie es in den Sozialwissenschaften in den achtziger und neunziger Jahre formuliert wurde, als die Beschreibung eines Mitarbeiters, der durch Trainings beliebig formbar und lernfähig wäre, inzwischen widerlegt ist. Es musste dem Bild des Mitarbeiters als ein `Gewordenes Ganzes´ Platz machen.

Leadership zu entfalten bedeutet aus diesem Blickwinkel, die individuellen Seiten des Einzelnen gelten zu lassen und geeignet anzusprechen, ohne der Illusion zu verfallen, dass die Definition gemeinsamer verbindlicher Zielvorstellungen schon allein ausreichend wäre, um die Multirationalität unterdrücken und Gemeinsamkeit zu erzeugen zu können. Vielmehr ist das Ganze eine Herausforderung an die Führungsleistung der Verantwortlichen, die mit den Werkzeugen von Management allein nicht zu bewältigen ist.

Die Teilnehmer werden im Seminar fit gemacht, mit ihrer Leadership-Haltung und ihrer Kompetenz `Agile Teams´ in ihren Verantwortungsbereichen einzurichten, zu beauftragen und zum Erfolg zu führen.

Aufbaumodul 6: Systemische Theorie im Führungsalltag

A-6-1: Systemtheorie anwenden in Management und Führung

Seit dem Entstehen der Systemtheorie in der Kybernetik der Nachkriegsjahre hat diese Theorie geradezu einen Triumphmarsch durch fast alle Wissenschaften angetreten. Systemtheorie ist nämlich in der Lage, ein Gerüst zur Formulierung allgemeingültiger Beschreibungs- und Darstellungsprinzipien für viele Wissenschaften zur Verfügung zu stellen. Die Theorie fand auch Eingang in die Wirtschaftswissenschaften und in die von ihr genutzten Disziplinen, wie Psychologie und Soziologie. Die von ihr vorgestellten `neuen Ordnungen’, wie z. B. dissipative Strukturen, autopoietische und chaotische Systeme sind geeignet, Kräfte und Prinzipien zu beschreiben, die Phänomene in der belebten und unbelebten Welt gleichermaßen abbilden und beschreiben.

Im Modul lernen die Teilnehmer die Grundbegriffe der Systemtheorie und deren inhaltliche Vernetzung kennen. Sie wenden systemtheoretische Beschreibungen und Erkenntnisse auf das alltägliche Handeln von Managern und Führungskräften an und verstehen dabei, dass sog. Emergenzphänome (spontanes Auftreten von Zuständen oder Erscheinungsweisen) in komplexen Organisationen regelmäßig vorkommen und wenig vorhersehbar sind. 

Dabei lernen sie, ihr häufig an den einfachen Grundprinzipien von Ursache und Wirkung orientiertes Handeln aus einer völlig anderen Perspektive zu betrachten. Sie lernen, dass es im Management und bei der Führung von Menschen nur sehr begrenzt darum geht, genau vorhersagbare Effekte zu erzeugen, sondern, dass sie sich besser darauf konzentrieren, geeignete Impulse zu setzen und auf die von ihnen zu beeinflussenden Systeme einwirken zu lassen.

Der gesetzte Impuls soll ausreichende und geeignete `Verstörungskräfte’ im System entfalten, welche wiederum bewirken, dass das zu beeinflussende System Eigenkräfte mobilisiert, die dann letztlich selbst den angestrebten Zustand hervorbringen. Dabei steht das Prinzip der Übertragung von gezielter Information auf Systeme im Vordergrund und nicht das der Einflussnahme durch einen besonders energiereichen Impuls.

A-6-2: Führungshandeln aus Systemischer Perspektive

Ziel dieses Moduls ist es, zu erfahren und zu begreifen, dass alles Führungshandeln von Menschen gleichbedeutend ist, mit der Intervention in belebte Systeme. Vor diesem Hintergrund geht es darum, erfolgversprechende Perspektiven für das Handeln von Managern und Führungskräften zu entwickeln. Die Aufgabe unterscheidet sich fundamental von Eingriffen in unbelebte Systeme, die eher einer Ursache-Wirkungs-Logik folgen.

Führungskräfte lernen in diesem Modul, dass Entscheidungen bzw. Interventionen, selbst wenn sie unter der Voraussetzung vollständiger Information getroffen würden, aus systemischer Perspektive in Wahrheit unberechenbar sind. Der Teilnehmer erlernt nachhaltig, dass nur von Wirklichkeitskonstruktionen im Bewusstsein von Menschen, in Kombination mit Wahrscheinlichkeiten für einen gewünschten Wirkungseintritt, ausgegangen werden kann. 

Der Grund dafür ist, dass dem Entscheider in jedem Fall ein vollständiger Überblick über das Wirkungsgefüge der dem System innewohnenden Kräfte fehlt. Trotzdem wird in der alltäglichen Praxis von Führungskräften erwartet, dass sie auf dieser Basis unvollständiger Informationen in der Lage sind, schnell und auch sicher Entscheidungen zu treffen.

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung lernt die Führungskraft mit verschiedenen Formen von Organisationswiderständen, die ihr bei der Umsetzung praktischer Entscheidungen entgegentreten, qualifiziert und erfolgreich umzugehen. 

Dazu gehört auch, dafür zu sorgen, dass der Führungskraft vom Gesamtsystem Einfluss, Entscheidungsstärke und verantwortungsvoller Gebrauch von Macht zugeschrieben werden. Wie man als Führungskraft genau solche Zuschreibungen erhält, wird im Modul vermittelt.